Sammlungsgeschichte

Die Sammlung des Völkerkundemuseums Herrnhut gehört auf Grund ihrer Geschichte in die Reihe der Missionsmuseen. Dabei zählt das 1878 gegründete Herrnhuter Museum - mit seinem Vorläufer, dem seit 1758 nachweisbaren Naturalienkabinett der Brüder-Unität in Barby, später Niesky - zu den ältesten Missionssammlungen im deutschsprachigen Raum. Mit seinem im Gründungsnamen geäußerten Anspruch eines "ethnographischen kultur- und naturhistorisch-wissenschaftlichen Museums" stellt es innerhalb der Missionsmuseen, die vordergründig zur "Missionspropaganda" gegründet wurden, eine der wenigen Ausnahmen dar.

1732 begann die Missionstätigkeit der Evangelischen Brüder-Unität, das Sammeln erster völkerkundlicher Objekte durch Herrnhuter Missionare ist für das Jahr 1740 nachgewiesen. Erste Sammelinstruktionen wurden 1774 in der Schrift Bossarts: "Kurze Anweisungen Naturalien zu sameln" niedergelegt. 1781 gelangten Objekte von der dritten Reise James Cooks in dasNaturalienkabinett Barby und damit in den heutigen Bestand des Museums. Erst im Jahr 1878 gründete sich der "Museum-Verein Herrnhut" auf Initiative des Apothekers Bernhard Kinne und zwei Jahre später wurden die Missionare offiziell zum Sammeln für das Museum aufgerufen. 1901 wurde das erste eigene Museumsgebäude eröffnet, nachdem die Objekte zuvor an verschiedenen Orten präsentiert worden waren.

Sammlungsgeschichte 2/2

Im Zweiten Weltkrieg blieb die Sammlung unversehrt. 1947 wurden Objekte aus dem durch den Krieg stark zerstörten Nieskyer Museum übernommen, später folgten Bestände weiterer Sammlungen, sodass heute große Teile der ethnographischen Sammlungen aus den Missionsgebieten der Evangelischen Brüder-Unität in Herrnhut konzentriert sind. 1975 wurde das Museum zur Außenstelle des Dresdner Museums für Völkerkunde. In den Jahren 1993 und 1994 wurde ein Erweiterungsbau mit Raum für Sonderausstellungen in Angriff genommen, das Gebäude bis 2003 grundlegend saniert sowie im Zuge dessen eine neue Dauerausstellung eröffnet. 

2010 bis 2012 erfolgte ein weiterer Anbau mit Depoträumen zur Aufnahme der bis dahin ausgelagerten Studiensammlung sowie einem größeren und modernen Sonderausstellungsraum. Im Jahr 2004 fusionierten die Völkerkundemuseen in Dresden, Leipzig und Herrnhut und bilden als Verbund nach der ethnographischen Sammlung Berlins die zweitgrößte Sammlung Deutschlands. Seit 2010 gehören sie zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Maske mit ovalem, langgezogenem Gesicht
© SKD, Foto: Johanna Funke
Giebelmaske, Neuguinea, Sepik-Gebiet, um 1895 Völkerkundemuseum Herrnhut

Bibliothek des Völkerkundemuseums Herrnhut

Goethestraße 1, 02747 Herrnhut
Öffnungszeiten: innerhalb der Öffnungszeiten des Museums nach Voranmeldung

Über die Bibliothek

Gebäude des Völkerkundemuseum Herrnhut von außen
© SKD

Das Team im Völkerkundemuseum Herrnhut

Bei Anregungen und Fragen treten Sie gern mit uns in Kontakt.

Freundeskreis

Die Gründung und die Entwicklung des Völkerkundemuseums Herrnhut in den ersten Jahrzehnten seines Bestehens waren nur durch die Initiativen des Museum-Vereins Herrnhut und dessen ersten Vorsitzenden, dem Apotheker Bernhard Kinne, möglich. Die Bemühungen dieses Vereins, der von Einrichtungen und Bürgern Herrnhuts und darüber hinaus aus anderen Orten der Brüder-Unität in Deutschland sowie von vielen Missionaren dieser Glaubensgemeinschaft unterstützt wurde, führten zur Errichtung eines repräsentativen Museumsneubaus und zur ständigen Erweiterung der Sammlungen.

Tuschezeichnung vom Gebäude
Völkerkundemuseum Herrnhut, Gebäude von 1901, Tuschezeichnung von Gertrud Klätte, Gründungsmitglied und langjährige Vorsitzende des Freundeskreises

Kontakt Völkerkundemuseum Herrnhut

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